HINSCHAUN
Solo-TanzPerformance am 28.Mai 2022 auf dem Gelände des ehemaligen RAW Zwangsarbeiterlagers in München-Neuaubing für den Verein FAUWE – Freie Ateliers und Werkstätten Ehrenbürgstraße e.V.. Die Performance setzte die Themen Zwangsarbeit, Flucht, Heimat, Ausgrenzung in Szene und befasste sich mit der Möglichkeit von Solidarität, Zusammenhalt und Zukunftsvisionen.
Anlässlich des 80. Jahrestags der Gründung des Lagers führte der Verein FAUWE die dreiteilige Veranstaltungsreihe „Don’t kill the flame“ über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Lagers durch.
Fotos copyright Jochen Splett
Weitere TanzPerformances auf dem Lagergelände
Bereits 2008 und 2009 setzte ich mich zusammen mit mehreren TänzerInnen mit drei von uns erarbeiteten Butoh-TanzPerformances für die Erhaltung des Geländes ein. Die Barackenanlage in München, Ehrenbürgstraße 9, ist eine der wenigen in Deutschland heute noch erhaltenen baulichen Zeugnisse der Zwangsarbeit. 1942 wurde das Zwangsarbeiterlager errichtet und bis 1945 vom Reichsausbesserungswerk RAW unterhalten.
Am Gelände ansässige Handwerker und KünstlerInnen gründeten den Verein FAUWE e. V., mit dem Ziel, die Baracken vor dem Abriss zu bewahren, die Ateliers und Werkstätten zu erhalten und einen lebendigen Erinnerungsort zu schaffen. Dies war erfolgreich. Mit zahlreichen Aktionen und Recherchen gelang es, das Interesse der zuständigen Institutionen auf die kulturhistorische Bedeutung des Ortes zu lenken.
Das 2015 entstandene NS-Dokumentationszentrum wird bis 2025 in zwei Baracken und auf dem Außengelände einen Erinnerungsort gestalten.